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Brandübung im Plabutschtunnel

Erstellt von HBI Andreas Rieger am 20.05.2014

Die Grazer Berufsfeuerwehr beübte am Dienstag, 13. Mai 2014 gemeinsam mit der ASFINAG, Polizei und ÖRK einen Brandeinsatz sowie einen Verkehrsunfall im Plabutschtunnel. Die Übung fand im Zuge einer zweitägigen Tagung über Tunnelsicherheit und –lüftung statt, die von der Technischen Universität Graz (TUG) durchgeführt wurde. Die Tagung und die Übung war für alle Beteiligten ein voller Erfolg.

Am Dienstag, 13. Mai 2014 wurde der Plabutschtunnel für die alle vier Jahre gesetzlich vorgeschriebene Übung ab 20 Uhr gesperrt. Die Unfallstelle wurde in der Oströhre (Fahrtrichtung Norden) aufgebaut und folgende zwei Szenarien dargestellt:

Meterhohe Flammen und dichter schwarzer Rauch, der sich entlang der Tunneldecke mehr als 150 Meter weit über den Köpfen der Besucher ausbreitete, bekamen die knapp 100 Experten des in Graz durchgeführten Tunnelkongresses ab 22.15 Uhr zu sehen.

Mit dem Brandversuch – initiiert von der TU-Graz, sollte die Lüftung im Tunnel auf Herz und Nieren getestet werden.

Nach kurzer Zeit reagierte das Alarmsystem des Tunnels auch automatisch auf Hitze und Rauch, die Lüftung lief an und saugte den Rauch in Rekordzeit zum Staunen der Zuschauer wieder ab.

Für die Überwachung dieses Szenario war die Freiwillige Feuerwehr Graz mit dem TLF und 6 Mann im Einsatz.

Als weiteres Szenario wurde ein Verkehrsunfall dargestellt, wo zwei Fahrzeuge zusammengestoßen sind und vier Verletzte zu bergen waren. Gemäß der Ausrückeordnung der BF Graz fuhren je ein HLF und ein VFZG TUNNEL in der jeweiligen Fahrtrichtung in beide Tunnelröhren ein.

Das Kommandofahrzeug mit Einsatzleiter DI (FH) Gerald Wonner positionierte sich bei der Überwachungszentrale in Webling und koordinierte von dort aus den Einsatz der Feuerwehr.

Auch hier funktionierte das Zusammenspiel zwischen der Berufsfeuerwehr, dem Roten Kreuz und der ASFINAG tadellos: Die Unfallfahrzeuge wurden von der BF Graz mittels hydraulischem Rettungsgerät geöffnet und die „Verletzten“ vom ÖRK erstversorgt und gemeinsam mit den Feuerwehrleuten über den Rettungsstollen in die Weströhre gebracht, wo sie weiter versorgt und transportfähig gemacht wurden.

BF-Graz-Einsatzleiter DI (FH) Gerald Wonner: „Die Erkenntnisse waren vor allem für die derzeit in Ausbildung befindlichen Chargenschüler von großem Vorteil, da sie diesen Ausbildungsteil sehr praxisbezogen durchführen konnten.“

ASFINAG-Tunnelmanagerin Dagmar Jäger lobte ebenfalls die gute Zusammenarbeit: „Mit so einer Übung können wir unsere Sicherheitseinrichtungen und Alarmierungsketten testen und es steht die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte auf dem Prüfstand, weil im Ernstfall ja jeder Handgriff sitzen muss.“

Insgesamt verfügt der Plabutschtunnel, der mittlerweile seit 10 Jahren zweiröhrig ausgebaut ist, über 88 Notrufnischen, 184 Feuerlöschnischen, 18 Pannenbuchten, 4 befahrbare Fluchtwege, 14 begehbare Fluchtwege und 2 Notzufahrten.

Großes Lob kam auch von den Tagungsteilnehmern, denn die einhellige Meinung war, dass Österreich in Sachen Tunnelsicherheit anderen Staaten sehr weit voraus ist!


Text: Erwin Wurzinger

Fotos: HBI Andreas Rieger

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